Fernab der Guten Hoffnung
Gleich hinter dem Karussell
Da ist ein alter Brunnen
Bewohnt von einem Jungen
Er wartet auf den Regen
Er wartet auf den Sturm
Er wartet darauf
Dass das Wasser steigt
Und ihn heraus schwemmt
Aus dem Turm
Komm, Regen, komm!
Schwimm, Bursche, schwimm!
Er hat oftmals versucht
Die Wände raufzuklettern
Er hat versucht, eine Leiter zu bauen
Aus alten, morschen Brettern
Doch er hat keine Nägel
Er hat auch keinen Hammer
Er hat nur seine Kummertränen
Mein Gott, was für ein Jammer
Kommt, Tränen, kommt!
Fließt die Wangen herunter
Und tragt mich wie durch ein Wunder
An das Tageslicht
Wenn die Dämme brechen
Stürzen alle Mauern ein
Alle Schranken, alle Grenzen
Werden dann vergangen sein
Wenn die Dämme brechen
Waschen wir uns in den Fluten rein
Wir werden glücklich wie die Fische
Auf dem Weg zu Uns’ren Träumen sein
Dann, eines schönen Tages
Er traute fast den Augen nicht
Sah er oben am Brunnenrand
Ein wunderschönes Mädchengesicht
Sie hatte keine Leiter
Sie hatte keine Seile
Sie hatte nur die Kleider am Leib
Und blieb für eine Weile
Er rief zu ihr hinauf:
«Wir schaffen es zusammen
Wir erzählen, was uns traurig macht
Bis tief hinein in die Nacht.»
Sie antwortete zärtlich:
«Die Gedanken
Die ich an Dich richte
Sind von allem
Was auf der Welt passiert
Die traurigste Geschichte.»
Wein', Mädchen, wein'!
Schwemme mich aus diesem Loch
Hinauf zu Dir, Du liebst mich doch
Siehst Du das denn nicht?